Noch immer versucht die Mehrheitsgesellschaft, Abweichler aus der Gesellschaft zu entfernen anstatt deren Impulse als Bereicherung zu empfinden.
Wir bekämpfen in anderen, was wir an uns selbst nicht zu akzeptieren vermögen. Gesellschaften neigen dazu, einen starken Konformitätsdruck aufzubauen ― ausgehend meist von den Normvorgaben, die von wenigen Herrschenden ersonnen wurden.
Dies hat jedoch für die Gruppendynamik teilweise verheerende Folgen: Wenn es zu gefährlich scheint, sich mit Machthabern anzulegen, wird die Wut, die entsteht, wenn sich zuvor frei Menschen als Unterworfene erleben, auf Ersatzobjekte umgelenkt: „Sündenböcke“.
Auch wirft der Versuch der Mehrheitsgesellschaft, sich selbst als lichtvoll, sauber und brav zu inszenieren, einen mächtigen Schatten. Diesen müssen dann Personen tragen, die zu Außenseitern erkoren und mit der moralischen Last der „Guten“ beladen wurden.
Diese Erkenntnisse sind an sich nicht neu; trotzdem scheint unsere Zeit mit der Corona-Dynamik all das noch einmal von vorne durchleben zu müssen ― mit katastrophalen Folgen für den sozialen Frieden. Der Autor, Universalgelehrter und Philosoph, erkundet die urmenschlich-destruktiven Regungen der Digitalisierungs-Generation.