Staatsaufträge an Medien

Zwangs­fi­nan­zier­te Jour­na­lis­ten von All­ge­mein­heit dop­pelt bezahlt

Als wäre das nicht schon pro­ble­ma­tisch genug, fin­den sich auch noch 120 Per­so­nen von den öffent­lich-recht­li­chen Anstal­ten ARD, ZDF, WDR und RBB unter den Pro­fi­teu­ren. Den staat­li­chen Geld­se­gen für die ohne­hin durch die Rund­funk­ge­büh­ren zwangs­fi­nan­zier­ten Jour­na­lis­ten gab es vor allem für Mode­ra­tio­nen und Lehr­gän­ge. 875.000 Euro waren es ins­ge­samt, die aus Steu­er­gel­dern an die Mit­ar­bei­ter der Öffent­lich-Recht­li­chen gin­gen, für die Jour­na­lis­ten der pri­va­ten Medi­en gab es „nur“ 597.000 Euro. Unter den pri­va­ten Medi­en waren etwa Pri­vat­sen­der wie Sat.1, Pro Sie­ben, RTL und der Nach­rich­ten­sen­der N‑TV. Auch lin­ke Zei­tun­gen wie die FAZ, die Süd­deut­sche Zei­tung und Die Zeit pro­fi­tier­ten von den Auf­trä­gen der Ministerien.

Regie­rung will Namen ihrer Auf­trag­neh­mer nicht preisgeben

Eini­ge Jour­na­lis­ten – die in der Ant­wort der Regie­rung nicht nament­lich erwähnt wur­den – schie­nen sich gleich ein lukra­ti­ves zwei­tes Stand­bein mit ihrer frag­wür­di­gen Tätig­keit für den Staat auf­ge­baut zu haben. Die Anfra­ge der AfD ergab, dass wohl nicht weni­ge Jour­na­lis­ten auf der Lis­te der Regie­rung auch bei den öffent­lich-recht­li­chen Anstal­ten und Sen­dern fest ange­stellt sind. Die AfD-Frak­ti­on im Bun­des­tag will sich nun dafür ein­set­zen, dass die Emp­fän­ger der Gel­der ver­öf­fent­licht wer­den müs­sen. Aus „Daten­schutz­grün­den“ wei­gert sich die Regie­rung näm­lich, deren Namen zu nennen.

AfD sieht Distanz von Medi­en und Regie­rung in Gefahr

Die AfD-Frak­ti­on sieht durch groß­zü­gi­ge staat­li­che Ali­men­tie­run­gen pri­va­ter und öffent­lich-recht­li­cher Jour­na­lis­ten das Prin­zip der Staats­fer­ne ver­letzt, dem gera­de der öffent­lich-recht­li­che Rund­funk eigent­lich unter­liegt. Auch Jour­na­lis­ten aus der Pri­vat­wirt­schaft müss­ten sich fra­gen, wie unab­hän­gig sie in Wirk­lich­keit sind, sag­te der medi­en­po­li­ti­sche Spre­cher der Frak­ti­on, Mar­tin Ren­ner. Da die Hono­ra­re eine Höhe von durch­schnitt­lich 7.350 Euro pro Kopf hät­ten, sei­en zudem Abhän­gig­kei­ten zwi­schen der Bun­des­re­gie­rung und den zumin­dest offi­zi­ell regie­rungs­kri­ti­schen Medi­en­ver­tre­tern nicht auszuschließen.


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