Ungewöhnlich deutliche Worte aus dem chinesischen Außenministerium
Der chinesische Staatschef Xi Jinping ist vom 20. bis 22. März 2023 auf Staatsbesuch in Moskau bei Wladimir Putin. Nicht nur dieser Besuch soll der Welt zeigen, dass nicht zuletzt durch die US-Außenpolitik beide Länder in den letzten Jahrzehnten zusammengerückt sind.
In dem Zusammenhang ist erwähnenswert, das von den 193 Mitgliedsstaaten der UNO nur 35 davon Sanktionen gegen Russland verhängt haben. Dazu gehören die USA, die 27 EU-Staaten, die Schweiz, Australien, Japan, Norwegen, Großbritannien, Kanada und Albanien.
Thomas Röper schrieb auf antispiegel.ru: “Russische Offizielle haben darauf bereits mehrmals hingewiesen und die europäischen Staaten als „Kolonien“ und „Vasallen“ der USA bezeichnet. Daher, so haben sie auch gesagt, lohnt es gar nicht, sich mit den Ländern der EU, die ohnehin nur den Willen eines anderen Landes umsetzen, noch zu reden.” Geopolitisch betrachtet ist es der “kollektive Westen” der sich weltweit isoliert. Das bekommt besonders Deutschland zu spüren.
Von Bedeutung sind hier auch die Veröffentlichungen des chinesischen Außenministeriums
Auf internationalem Parkett zeichnet sich chinesische Diplomatie für gewöhnlich durch besondere Höflichkeit und leise Tonlagen aus. Das bestätigen westliche Diplomaten immer wieder — auch wenn es bei den Verhandlungen hart zugeht.
Um so spektakulärer ist nun eine amtliche Veröffentlichung vom Februar 2023 des chinesischen Außenministeriums, dessen Tonlage an Deutlichkeiten nichts zu wünschen übrig lässt. Das war bislang nicht Stil der chinesischen Politik.
Unter der Überschrift “Die US-Hegemonie und ihre Gefahren”, wird auf 12 Seiten in fünf Kapitel die geopolitische Weltlage mit Blick auf die Weltmachtsansprüche der USA analysiert.
Nach einer allgemeinen Einführung ist diese Veröffentlichung wie folgt gegliedert.
I. Politische Hegemonie — mit dem eigenen Gewicht hausieren gehen
II. Militärische Hegemonie- und Anwendung von Gewalt
III. Wirtschaftliche Hegemonie — Plünderung und Ausbeutung
IV. Technologische Hegemonie — Monopol und Unterdrückung
V. Kulturelle Hegemonie — die Verbreitung falscher Narrativ
In den Schlussfolgerungen heißt es unter anderem
Die historischen Trends zu Frieden, Entwicklung, Zusammenarbeit und gegenseitigem Nutzen sind unaufhaltsam. Die Vereinigten Staaten haben sich mit ihrer Macht über die Wahrheit hinweggesetzt und das Recht mit Füßen getreten, um ihren eigenen Interessen zu dienen.
Diese einseitigen, egoistischen und regressiven hegemonialen Praktiken stoßen in der internationalen Gemeinschaft auf wachsende, heftige Kritik und Widerstand.
Die Vereinigten Staaten müssen sich ernsthaft mit sich selbst auseinandersetzen. Sie müssen kritisch prüfen, was sie getan haben, ihre Arroganz und Vorurteile ablegen und ihre hegemonialen, herrschsüchtigen und
schikanösen Praktiken aufgeben.
Auf jwi-online.de ist eine deutsche Übersetzung abrufbar.
Die Übersetzung erfolgte mit Hilfe von https://www.deepl.com/de/translator/files. Es handelt sich also nicht um eine autorisierte deutsche Übersetzung. Aus diesem Grunde ist im abrufbaren PDF-Dokument auf das englische Original auf den Seiten des chinesischen Außenministeriums verlinkt.