Die fatalen Fehlentscheidungen in der Coronapolitik lassen sich direkt auf das Halbwissen von Kanzlerin Merkel zurückführen.
Immer wenn Herrschaftssysteme lange genug unter Verfilzung und einseitiger Machtkonzentration gelitten haben, stellt sich ein altbekanntes Phänomen ein: Früher oder später verliert der im Amt gealterte Herrscher jegliche Bodenhaftung. Über Jahre nur noch von Hofschranzen umgeben, bleibt das dringend nötige Feedback über die tatsächliche Qualität der eigenen Leistungen aus.
Glücklicherweise sorgen Hybris und Selbstüberschätzung irgendwann dafür, dass sich die zunehmende Inkompetenz des Machthabers offenbart.
Die Krux bei der Sache: Über die Zeit hat sich ein System von Nutznießern und Günstlingen etabliert, seitens derer die offenkundige Unfähigkeit der Führung verleugnet wird. So steht der Kaiser eine peinlich lange Zeit nackt vor seinen Untertanen. Denn ohne sich selbst zu schaden, kann auch aus der zweiten Reihe der Macht niemand mehr die Wahrheit aussprechen.
Als Honecker, Breschnew und Konsorten im Ausland angesichts ihrer unqualifizierten Äußerungen schon lange als Witzfiguren galten, bekamen sie innerhalb ihrer Einflusssphäre noch jahrelangen Beifall. Bei allen kleinen und großen Fehlern, die Angela Merkel während ihrer 16-jährigen Kanzlerschaft gemacht hat — am 23. Juni 2021 hat sich die Kanzlerin in der offenen Fragestunde des Bundestages mit ihrer himmelschreienden Inkompetenz zu Corona endgültig selbst entthront.
Allein die etablierte Presse will von der Brisanz des Vorgangs so gar nichts bemerkt haben.
https://www.rubikon.news/artikel/gefahrliche-ahnungslosigkeit