Weil sich rund 40 Prozent der Bürger weigern, als Versuchskaninchen in einem „Live-Experiment“ mit ungewissem Ausgang teilzunehmen, soll nun der Stoff, aus dem die Albträume sind, in die Dritte Welt gekarrt werden. Doch damit nicht genug. Falls dann wie zu erwarten etwas schief laufen sollte, soll der deutsche Steuerzahler in Haftung genommen werden:
Die Opposition im Bundestag sorgt sich um weitere Verwendung von überschüssigem Impfstoff, den die Bundesländer derzeit an den Bund zurückgeben können. „Die Bundesregierung muss sicherstellen, dass überschüssige Impfdosen anderen Ländern weltweit zur Verfügung gestellt und vor der Vernichtung gerettet werden“, sagte Michael Theurer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP im Bundestag, der „Welt“ (Montagausgabe).
Zur weiteren Verwendung schlägt Theurer eine internationale Impfoffensive vor, um Länder mit besonders großem Bedarf kostenlos mit Impfstoff aus Deutschland zu versorgen. „Dabei sollte das Windhundprinzip gelten.“
Der Grünen-Abgeordnete Janosch Dahmen, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestags, sieht Deutschland als Entwicklungsort des ersten Impfstoffs in einer besonderen Vorbildrolle. Daher müsse die Bundesregierung nicht nur sicherstellen, dass die Impfstoffspenden nicht an bürokratischen Hürden – wie etwa der Haftungsfrage – scheitern. „Notfalls muss Deutschland für diese Impfstoffe auch wie im eigenen Land die Haftungsverantwortung übernehmen“, sagte er.